Soziales Engagement

Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Laufenmühle e. V.

Projekt: Begegnung statt Berührungsängste

Im Erfahrungsfeld der Sinne EINS+ALLES, das wir seit 2007 als Werkstatt für behinderte Menschen betreiben und stetig weiterentwickeln, empfangen wir jährlich etwa 100.000 Gäste. Auf diese Weise schaffen wir differenzierte WfbM-Arbeitsplätze sowie vielfältige sozialräumliche Bezüge für Menschen in und um die Region Stuttgart.
Als überregional bekanntes Ausflugsziel und Anbieter für sanften Tourismus im Schwäbischen Wald laden wir Menschen dazu ein, an über 100 Landart- und Sinnestationen herauszufinden, wozu die eigenen Sinne in der Lage sind. Dies sind teilweise Stationen, die zum Experimentieren einladen, aber auch inspirierende Stationen. Besonders eindrucksvoll ist es, zu erfahren, welche Fähigkeiten unsere Sinne haben, wenn ein Sinn – zum Beispiel der Sehsinn – ausgeschaltet wird. Auch hier ergibt sich der Berührungspunkt zum Begriff der „Behinderung“.
Familien, Kindergärten, Schulklassen oder Teams aus unterschiedlichsten Branchen begegnen bei ihrem Besuch im EINS+ALLES Menschen mit Behinderung an ihrem Arbeitsplatz und werden mit unseren Angeboten by the way für Inklusion und Teilhabe sensibilisiert und inspiriert.
Rund 80% unserer Werkstatt-Arbeitsplätze stehen laufend im direkten Kunden- und Gästekontakt.
Wir verstehen unser Erfahrungsfeld der Sinne als Plattform, durch die viele unterschiedliche Menschen mit vielen besonderen Fähigkeiten zusammenkommen und sich gemeinsam entwickeln können. Räume, in denen Fähigkeiten von Menschen mit und ohne Behinderungen sichtbar werden, entstehen täglich neu – durch die Übernahme bestimmter Aufgaben im Alltag, in der Gästebetreuung im Erfahrungsfeld, bei Social-Volunteering-Projekten mit großen Unternehmen, in vielfältigen Freizeit- und Sportangeboten oder durch regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und Angebote wie das jährliche KunstSinnFestival, Theater- und Tanzproduktionen, Tango-Projekte, Konzerte und Kooperationen mit renommierten Kulturakteuren.
Wir nutzen die künstlerische Ausdrucksweise auf vielen Ebenen als Freiraum und Gegenpol zu den enger werdenden Rahmenbedingungen für Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Erst jenseits der Anforderungen wie Praktikabilität, Effizienz, Effektivität entsteht die Kraft, die zu individueller Entwicklung führt – auf allen Seiten: bei Menschen mit geistigen Behinderungen, den Mitarbeitenden, aber auch bei unseren BesucherInnen.
Unser Werkstattbereich für behinderte Menschen gliedert sich in die Bereiche Gartenbau und Waldwerkstatt, TierOase, Kerzenwerkstatt, Wäscherei, Gastronomie, Kaffeerösterei sowie mehrere Einzelarbeitsplätze im Erfahrungsfeld der Sinne.
Unsere Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben sind – in unserer Werkstatt wie auch mit Angeboten zur weiteren beruflichen Förderung – ausgerichtet auf unser Ziel, Inklusion zu stärken und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung sicht- und erlebbar zu machen.
Ausgezeichnet wurden wir bislang mit:
2023: Exzellent:Arbeit Innovationspreis für Werkstätten 2023 für behinderte Menschen in der Kategorie Arbeit
2020: Baden-württembergischer Umweltpreis für Unternehmen 2020 im Bereich Non-Profit Organisationen
2014/2015: Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen
Details finden Sie im EINS+ALLES Jahresprogramm unter: https://www.eins-und-alles.de/fileadmin/downloads/eins-und-alles_jahresprogramm.pdf
www.eins-und-alles.de
www.laufenmuehle.de
www.biokaffeemitsinn.de

Motiv:

Gäste erleben Menschen mit Behinderungen im EINS+ALLES als „Könner“ und „Macher“, als GestalterInnen und ExpertInnen in ihrem Fachgebiet, als der- oder diejenige, der weiterhelfen und Orientierung geben kann – ein wohltuender und manchmal überraschender Perspektivwechsel für beide Seiten. Die scheinbare Einschränkung steht nicht mehr im Vordergrund.
Gleichzeitig arbeiten wir mit unseren von Erlebnispädagogischen Programmen stark die Themen heraus, die Gesellschaft im Grossen und Teams im kleinen zusammenhalten: Diversität, Inklusion, Verantwortung, individuelle Fähigkeiten, Gemeinschaftsgefühl, Resilienz….
Wir schaffen Arbeitsangebote und Dienstleistungsbereiche, mit denen Menschen mit Behinderung wertschöpfend und in ihren Fähigkeiten sichtbar werden. Konsequente Marktorientierung ist daher ein wesentlicher Antrieb für die stetige Weiterentwicklung unserer Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben. Dabei lassen wir uns sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit leiten.
Auf diese Weise sind in der jüngeren Vergangenheit beispielsweise vielfältige Kooperationen mit namhaften Unternehmen (Kärcher AG, Daimler, WELEDA …) entstanden, die im Zusammenhang mit ihrem Corporate Social Volunteering oder im Rahmen von Teamentwicklungen bei uns im EINS+ALLES zu Gast waren oder Bio-Kaffee und weitere Produkte aus unseren Werkstätten beziehen.