Soziales Engagement

Nachtschicht Pfarramt der Evangelischen Kirche

Projekt: Nachtschicht bringt die Kirche zu den Menschen

Immer mehr Menschen wenden sich von den traditionellen kirchlichen Institutionen und Riten ab. Nicht nur aufgrund veränderter Lebens- und Freizeitgewohnheiten bleiben die Gottesdienste und Kirchenbänke am Sonntagmorgen leer. Konzept und Inhalte der kirchlichen Veranstaltungen werden von vielen, vor allem jüngeren Menschen als nicht mehr zeitgemäß empfunden. Parallel suchen die Menschen aber Orientierung und Halt – nicht erst seit dem Zerfall der europäischen Friedensordnung durch Putins Angriffskrieg und den Erdbeben in der Gesellschaft durch die Corona-Pandemie und ihren Einschränkungen. Abseits der Kirchen entstehen „Glaubensgruppen“, nicht nur religiöse, mit teilweise gefährlichen Ausrichtungen. Die Nachtschicht hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesellschaftlichen Milieus wieder ins Gespräch zu bringen und dabei bewusst kirchliche Grenzen zu überwinden. Meinungen zu tauschen und zu respektieren und dazu christliche Impulse zu liefern, das sind wesentliche Gedanken, die Pfarrer Ralf Vogel, der Erfinder der „Nachtschicht“ nennt, wenn man ihn nach seinem Antrieb fragt.

Motiv:

Raus aus dem „Gebäude Kirche“ und vor allem auch zu Zeiten, wo die Menschen bereit sind für Erlebnisse und Gespräche. Inhalte, die berühren, vorgetragen von Menschen, die öffentliche Wirkung entfalten, ja gerne auch mal Widerspruch provozieren. Dabei spielt es weniger eine Rolle, welchen Glauben sie haben, sondern in erster Linie, ob sie glaubwürdig leben. Die Stuttgarter Nachrichten brachten das Nachtschicht-Anliegen so auf den Punkt: „Und wer nicht religiös verwurzelt ist, wird trotzdem angesteckt von der Herzensweite, mit der das Thema beackert wird. Aus dem Geist einer urchristlichen Nächstenliebe, der keines Menschen Not gleichgültig ist.“
Reibung erzeugt bekanntermaßen Wärme und es soll durchaus zwischenmenschlich warm werden, wenn Pfarrer Vogel mit seinen Gästen auf der „Bühne“ steht.

Was wörtlich zu nehmen ist, denn es sind immer wieder richtige Bühnen, auf denen sich junge Nachtschicht-Team (40 ehrenamtlich aktive Menschen von 14 bis 34 Jahren) zum Gottesdienst versammelt. Das Theaterhaus Stuttgart, das Freilicht-Theater des Mercedes-Benz-Museum, die Bühne im Werkskasino bei Mercedes-Benz, Bühnen vor und in Krankenhäusern im Großraum Stuttgart und viele mehr. Aber natürlich auch verschiedene Kirchen in der Region. Und man kann sicher sein, dass viele Menschen diese Räume füllen, wenn sich am Abend der „Vorhang zur Nachtschicht hebt“.

Natürlich ist heute eine öffentliche Präsenz ohne ihr Abbild im digitalen Raum nicht mehr vorstellbar und gerade in einer Social-Media-affinen Zielgruppe auch nicht sinnvoll. Seit langem bespielt die Nachtschicht facebook und Insta. Die Video-Aufzeichnungen können über die eigene, frisch renovierte Website angeklickt werden und auch ein professionelles Newsletter-Programm gehört zum Kommunikations-Auftritt. Mit aktuell bis zu 4000 YouTube-Aufrufen gehören die Nachtschicht-Videos zum Top-Content in diesem Bereich.