Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH

Bezahlbaren Wohnraum für alle Stuttgarter*innen zur Verfügung zu stellen – so lauten Auftrag und Mission der SWSG. Es liegt in unserer DNA, unser Handeln stets unter die Prämissen der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit zu stellen – dass uns dies auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen gelingt, stellen wir tagtäglich unter Beweis:
Bauflächen in Stuttgart sind rar gesät, deshalb nutzen wir ausgeklügelte Methoden, um vorhandene Ressourcen konsequent auszuschöpfen und mehr Wohnraum zu schaffen. Dies meistern wir zum einen, indem wir aus ehemals gewerblich genutzten Räumen Wohnungen generieren. Ein Paradebeispiel für diese Umnutzung ist die Schaffung von insgesamt 136 neuen Wohnungen im ehemaligen Bettenhaus des Bürgerhospitals in Stuttgart-Nord. Hier entstehen auf neun Etagen aktuell 133 öffentlich geförderte und drei freifinanzierte Wohnungen. In zwei Gebäuden in der Schickhardtstraße, in denen vormals das Gesundheitsamt untergebracht war, stellen wir gegenwärtig 29 (allesamt öffentlich geförderte) Wohnungen fertig. 2021 schloss die SWSG das Projekt in der Wernlinstraße ab, wo sie in einem ehemaligen Schulgebäude zehn Mietwohnungen erstellte.

Zum anderen schaffen wir mehr bezahlbaren Wohnraum, indem wir das Flächenpotential bereits bebauter Grundstücke optimal ausnutzen und nachverdichten. In der Balthasar-Neumann-Straße gelingt uns dies gleich vierfach: Auf ehemaligen Garagenhöfen in Stuttgart-Freiberg bauten wir auf vier Baufeldern insgesamt 98 Wohnungen sowie eine sechsgruppige Kindertagesstätte. Durch einen heterogenen Wohnungsmix mit geförderten und freifinanzierten Mietwohnungen für Familien, Paare und Singles, barrierefreie, geförderte Seniorenwohnungen und preiswerte Eigentumswohnungen für junge Familien gelingt uns parallel eine Aufwertung des gesamten Stadtteils. Mehr Wohnraum entsteht aktuell auch in der Keltersiedlung in Stuttgart-Zuffenhausen: Wo vormals 105 Wohnungen Platz fanden, haben wir 180 Neubauwohnungen errichtet. Der erste Bauabschnitt mit 63 Wohnungen ist bereits fertiggestellt und bezogen. Auch im Hallschlag konnten wir im vergangenen Jahr ein Bauprojekt mit hohem Nachverdichtungspotential abschließen: An der Düsseldorfer Straße ist ein neues Quartier mit nun 128 Wohnungen entstanden; vormals waren hier lediglich 87 Wohnungen zu finden.

Als einen weiteren wichtigen Baustein zur Generierung von mehr Wohnraum nutzt die SWSG den Ansatz des seriellen Bauens und zeigt sich damit bundesweit als Vorreiterin in der Wohnungswirtschaft: Das Leuchtturmprojekt am Prießnitzweg zählt zu den ersten großen Wohnbauprojekten, das auf industriell vorgefertigte Module in nachhaltiger Holzbauweise geschaffen wird und konsequent das Cradle-to-Cradle-Prinzip umsetzt. Insgesamt 330 Wohnungen – exklusiv für Mitarbeiter*innen des direkt an das Grundstück angrenzenden Klinikum Stuttgart – baut die SWSG in Bad Cannstatt, wovon 157 bereits fertiggestellt und bezogen sind. Das Projekt ist als Energie-Plus-Quartier gestaltet, das heißt, die vier- und fünfgeschossigen Holzmodulhäuser werden durch die Energieeffizienzklasse 40 Plus im Jahresmittel einen Energieüberschuss aus regenerativen Quellen erzeugen. Integriert ist eine effiziente Energieerzeugung auf Basis von Sole-Wasser-Wärmepumpen, Photovoltaikmodulen und Solar-Hybridkollektoren. Zudem ist ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zur Optimierung des Heizbedarfs eingebaut. Neben den herausragenden energetischen Leistungen, erreicht die SWSG mit diesem Projekt auch eine Erhöhung der Wohnfläche um rund 2.000 Quadratmeter und schafft ca. 30 Wohnungen mehr. Durch die industriell vorgefertigte Bauweise werden die seriell produzierten Module just in time auf die Baustelle transportiert und vor Ort zusammengebaut. So geht die Bauphase zügiger voran und der neue Wohnraum ist in kurzer Zeit bezugsfertig. Auch im kleineren Rahmen nutzt die SWSG den seriellen Ansatz: Momentan entstehen in Stuttgart-Zuffenhausen an der Güglinger Straße sieben Wohnungen in Holzsystembauweise im Effizienzhaus-40-Standard. Wand-, Decken- und Dachelemente aus Massivholz sind vorgefertigt und werden erst auf der Baustelle montiert, was die Bauzeit erheblich verkürzt.

Zusammengefasst zeigt sich, dass durch die genannten Projekte der Wohnraum massiv gesteigert werden konnte: Statt der vormals 494 Wohnungen schafft die SWSG 918 neue Wohnungen – also nahezu eine Verdopplung! Dabei erhöht sich zugleich die Wohnfläche von ehemals 19.900 Quadratmeter auf knapp 50.000 Quadratmeter. Damit ist die SWSG Beispielgeber für den Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit im Kontext der Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum.

Auftrag und Mission der SWSG sind es, bezahlbaren Wohnraum in der Landeshauptstadt für alle Kreise der Bevölkerung bereit zu stellen. Um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden – insbesondere unter den eminenten Transformationen in der Bauwirtschaft der jüngsten Vergangenheit – denken wir voraus, analysieren permanent unsere Potentiale und scheuen uns nicht, neue Wege zu beschreiten. Im Spannungsfeld zwischen Bezahlbarkeit, der notwendigen Generierung von mehr Wohnraum, der Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele und dem Anspruch ein lebenswertes Stuttgart für alle zu schaffen, wählen wir unseren Weg wohldurchdacht. Dass dies die richtigen Schritte sind, zeigt sich an unseren Ergebnissen sowohl quantitativ in der oben genannten Bilanz als auch in der Erfüllung zahlreicher weiterer Aspekte. So sind wir der Motor des sozialen Wohnungsbaus in Stuttgart, sind treibender Akteur bei der Schaffung von Mitarbeiter-Wohnungen, investieren in stabile und lebenswerte Nachbarschaften, sorgen für heterogene Quartiere, in denen sich alle wohlfühlen, und setzen unsere Klimastrategie nachhaltig um.