Wohnkonzepte

Freiburger Stadtbau GmbH

Projekt: Größte Wohnbau- und Klimaschutzoffensive in der Geschichte der Stadt Freiburg

Die rund 550 Wohnungen der Quartiersentwicklung „Im Metzgergrün“ werden nach dem vom Oberbürgermeister initiierten und gemeinderätlich beschlossenen Freiburger Konzept „FSB 2030 – Mehr Wohnen. Faire Mieten. Für Freiburg.“ realisiert. Die Wohnungs- und Klimaschutzoffensive gem. FSB 2030 ist hinsichtlich der Zielsetzungen und Maßnahmen dem Stuttgarter Innenstadtmodell (SIM) vergleichbar, legt jedoch einen stärkeren Fokus auf das kommunale Wohnungsunternehmen als zentralen Akteur und verbindet bezahlbaren Wohnraum mit hoher sozialer und ökologischer Qualität.
Das Freiburger Konzept „FSB 2030 – Mehr Wohnen. Faire Mieten. Für Freiburg.“

Mit dem strategischen Programm „FSB 2030“ setzt die Freiburger Stadtbau die größte Wohnbauoffensive in der Stadtgeschichte um. Bis 2030 sollen 2.500 neue Wohnungen entstehen – bezahlbar, sozial ausgewogen und klimafreundlich. 50% der Neubauwohnungen werden öffentlich gefördert, weitere 25% entstehen als freifinanzierter Mietwohnungsbau. Im Jahr 2025 werden sich rund 1.000 Wohnungen im Bau befinden. Die durchschnittliche Miete in den FSB-Wohnungen soll dauerhaft mindestens 25 % unter den durchschnittlichen Mieten des Mietspiegels Freiburg liegen. Für Haushalte mit geringerem Einkommen greift zusätzlich der FSB-Sozialbonus, der Mietsteigerungen abfedert oder ganz aussetzt, wenn die Mietbelastung über 30 % des Nettoeinkommens liegt.

Klimaschutz ist fester Bestandteil des Konzepts. Durch energetische Sanierungen und Neuordnung von Quartieren mit hocheffizienten Neubauten sowie Energieträgerumstellungen, Errichtung von Holzbauten und Ausweitung der PV-Anlagen sollen bis 2030 70% der Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Neben einer klaren Mietenbegrenzung setzt „FSB 2030“ auf gezielte Investitionen, den Einsatz innovativer Energieeinspartechniken und den konsequenten Ausbau sozialer Infrastruktur. Die Finanzierung erfolgt u.a. durch Kapitaleinlagen und die Übertragung städtischer Grundstücke an die Freiburger Stadtbau.

Die Quartiersentwicklung „Im Metzgergrün“ ist das größte Projekt der Wohnbauoffensive und ein wichtiger Beitrag zum bezahlbaren Wohnraum in Freiburg. Den Konzeptzielen aus „FSB 2030“ folgend, zeichnet es sich durch seine hohen städtebaulichen, sozialen und ökologischen Qualitäten aus und verbindet die Aspekte – mehr Wohnraum, faire Mieten, soziale Vielfalt und Klimaschutz.

Das Projekt „Im Metzgergrün“ ist eine der größten und ambitioniertesten Quartiersentwicklungen in Freiburg. Es befindet sich im Stadtteil Stühlinger und ersetzt ein in den 1950er-Jahren entstandenes Wohngebiet mit rund 250 kleinen, teils sanierungsbedürftigen Wohnungen durch ein modernes, soziales und ökologisch ausgerichtetes Mehrgenerationenquartier. Insgesamt werden etwa 550 neue Wohnungen entstehen, die in einer ausgewogenen Mischung aus gefördertem Wohnungsbau (50%), freifinanzierten Mietwohnungen (25%) und Eigentumswohnungen (25%) realisiert werden. Die Umsetzung erfolgt in drei bis vier Bauabschnitten, sodass die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner mit Hilfe eines etablierten Umzugsmanagements die Möglichkeit erhalten im Quartier zu verbleiben.

Die Planung berücksichtigt sowohl die Bedürfnisse der Mieterschaft als auch die Anforderungen an zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Wohnen. Unterschiedliche Wohnungsgrößen und barrierefreie Erschließungen schaffen Angebote für alle Lebensphasen. Ein besonderer Baustein ist das im zweiten Bauabschnitt entstehende Sozialservice-Quartierszentrum. Es vereint einen offenen Quartierstreff als Begegnungsort für alle Generationen mit verschiedenen Pflege- und Unterstützungsangeboten, darunter ein ambulanter Pflegedienst, Verhinderungs- sowie Tagespflege. Ziel ist es, älteren Menschen und Personen mit Unterstützungsbedarf ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben im vertrauten Umfeld zu ermöglichen.

Auch die städtebauliche, architektonische, ökologische und soziale Qualität des Quartiers ist herausragend. Die Freiburger Stadtbau hat für die Quartiersentwicklung „Im Metzgergrün“ von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das Erschließungszertifikat für Quartiere in Platin erhalten. Die Gesamtkonzeption überzeugt durch eine Vielzahl von nachhaltigen Maßnahmen: Photovoltaikanlagen, der Anschluss an das Fernwärmenetz sowie Fassaden- und Dachbegrünungen tragen zur klimafreundlichen Energieversorgung und Verbesserung des Mikroklimas bei. Durch eine teilweise Ausführung der Gebäude in Holzbauweise (Teilnahme am Holzinnovationsprogramm des Landes Baden-Württemberg), großzügige Grün- und Freiflächen, Flächen für gemeinschaftliches Gärtnern und den Erhalt bestehender Vegetation wird das Quartier nachhaltig geprägt. Im Sinne des Modells Reduce, Reuse, Recycle werden Pflasterbeläge und Fensterläden der bestehenden Gebäude in den Außenanlagen wiederverwendet sowie Bäume im Quartier versetzt. Durch die Freilegung des vorhandenen Runzgewässers entlang der Bissierstraße und die Umverlegung in das Quartier, konnte eine hohe klimatische und Aufenthaltsqualität mit Begegnungs- und Aufenthaltsangeboten geschaffen werden. Ein Marktplatz, eine Kindertagestätte, ein Cafe, ein Ballspielplatz, etc. runden das Gesamtkonzept ab.

Ein modernes Mobilitätskonzept reduziert den motorisierten Individualverkehr im Quartier. Der ruhende Verkehr wird in Quartiersgaragen gebündelt, während die Wohnstraßen verkehrsberuhigt gestaltet sind. Zahlreiche Fahrradstellplätze, Carsharing-Angebote und gut vernetzte Fuß- und Radwege ergänzen das Konzept.
Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar und nutzbar nach den gesetzlichen Vorgaben und dem Maßnahmenkatalog „Barrierefreies Bauen“ der Freiburger Stadtbau.

Von Anfang an legt die Freiburger Stadtbau großen Wert auf die Beteiligung und aktive Einbindung der Bewohnerschaft. Regelmäßige Mietersprechstunden vor Ort, Informationsveranstaltungen, Gebietsrundgänge und der Projektbeirat bieten Möglichkeiten für Austausch, Anregungen und Wünsche. So entsteht ein transparenter Planungs- und Umsetzungsprozess, der den Dialog mit der Nachbarschaft in den Mittelpunkt stellt.

Mit seiner Kombination aus sozial gerechtem, generationenübergreifendem Wohnen, hoher energetischer und ökologischer Qualität sowie einer starken sozialen Infrastruktur gilt „Im Metzgergrün“ als Vorbild für nachhaltige und zukunftsweisende Stadtentwicklung. Das Quartier verbindet Wohnen, Gemeinschaft und Versorgung auf beispielhafte Weise und schafft so ein lebendiges Umfeld, in dem sich Menschen aller Altersgruppen und Lebenssituationen wohlfühlen können.

Motiv:

Das bestehende Quartier „Im Metzgergrün“ stammte aus den 1950er-Jahren. Es befindet sich im Eigentum der Stadt und der Freiburger Stadtbau, und sollte vor dem Hintergrund der hohen Wohnraumbedarfe in Freiburg zukunftsorientiert entwickelt werden. Da die Gebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen hinsichtlich energetischer Standards, der Wohnraumbedarfe und Inklusion genügen, wurde die Neuordnung des Quartiers unter Einbeziehung des ehemaligen städtischen Caravanstellplatzes initiiert. Dabei sollten die Qualitäten der gewachsenen Strukturen der vorhandenen Bebauung in die Zukunft weiterentwickelt werden.

Ein wichtiges Ziel des Projektes war es, der bestehenden Bewohnerschaft die Möglichkeit zum Verbleib im Quartier anzubieten. Durch die Bebauung des Caravanstellplatzes als ersten Bauabschnitt, konnten die ersten Neubauten entstehen, die entsprechende Umzugsketten aus den Bestandsgebäuden ermöglichen.
Das Projekt ist Ausdruck unseres Handelns und unserer Verantwortung als kommunales Wohnungsunternehmen: sozial gerecht, ökologisch ambitioniert und zukunftsfähig für kommende Generationen.